Beim Regimentsappell der Kölner Funken Artillerie blau-weiß von 1870 e. V. (kurz: Blaue Funken) musste Korpskommandant Thomas Klinnert den erkrankten Präsidenten und Kommandanten der Gesellschaft, Peter Griesemann, vertreten. Die anwesenden Gäste im Festsaal des Gürzenich, darunter zahlreiche Präsidenten, Vorsitzende, Pressesprecher und Programmgestalter der Kölner Karnevalsgesellschaften, schickten Griesemann die besten Genesungswünsche ans Krankenbett.
Passend zum Motto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ eröffneten die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Blauen Funken den Abend. Es ist eine besondere Freude, wenn man sieht, dass selbst die Kleinsten mit Stolz ihre Uniform tragen – und mehr schlecht als recht versuchen, die Tänze der Größeren mitzutanzen. Aber nur so kann der Kölner Karneval noch lange erhalten bleiben, wenn selbst die Jüngsten bereits mit Elan und Freude bei der Sache sind! Und irgendwann tanzen dann die Kleinsten in der ersten Reihe als Mariechen und Tanzoffizier bei einem Traditionskorps oder als Tanzpaar bei einer der zahlreichen Tanzgruppen.
Beim anschließenden Einmarsch des Korps der Blauen Funken fiel dem kundigen Betrachter eine „Decke Trum“ auf, die da irgendwie nicht hingehört – des Rätsels Lösung: Andrea Schönenborn, Frontfrau der Funky Marys, drehte für die WDR Lokalzeit gemeinsam mit Lukas Wachten einen neuen Beitrag für den „Jeck Check“ (immer dienstags in der Lokalzeit um 19:30 Uhr). Dieses Mal musste Schönenborn eben mit der „Decke Trum“ beim Korpsappell der Blauen Funken mit aufziehen. Und man sah ihr an, dass es kein einfacher Job war …
Nach der Aufnahme der inaktiven Mitglieder wurden die aktiven Mitglieder der Korpsteile der Blauen Funken auf das Zündloch der Kanone vereidigt. Bei der Vielzahl von Neuaufnahmen musste da mehrfach angebaut werden, damit auch wirklich alle den Eid leisten konnten.
Für einige Gäste im Saal wurde es dann überraschend: Es stand die Ernennung der Ehrendienstgrade auf dem Programm. Hier konnten sich u. a. die Kollegen Stephan Eppinger und Jutta Frey ebenso über die Ernennung zum Leutnant der Reserve freuen wie der Fußkorps-Kommandant der Prinzen-Garde Köln, Marcel Kappestein, der seit 2015 im Amt ist. Ganz frisch im Amt ist Hans-Georg „Lupo“ Haumann als Präsident der EhrenGarde der Stadt Köln – und seit heute Abend auch Major der Reserve des Blauen Funken.
Und auch bei den Beförderungen der Ehrendienstgrade traf es einige Kollegen, darunter u. a. Anja Katzmarzik, Andi Goral und Stefan Worring, die zum Oberleutnant der Reserve befördert wurden. Uwe Brüggemann, bis letztes Jahr Mitgliederbetreuer beim Festkomitee Kölner Karneval, und Journalist Dieter Huber wurden zum Major der Reserve befördert.
Eine besondere Auszeichnung wurde heute Hartmut „Hardy“ Deutsch überreicht: Deutsch war 24 Jahre lang Tambourmajor der Blauen Funken. Nach der letzten Session übergab er den Tambourstab an seinen Nachfolger. Deutsch war ein Aushängeschild für den Regimentsspielmannszug der Blauen Funken – und hierfür sowie für seine Verdienste um die Blauen Funken erhielt Deutsch heute das Großkreuz der Blauen Funken, die höchste Auszeichnung, welche das blau-weiße Traditionskorps vergibt. Deutsch ist übrigens seit 4 * 11 Jahren Mitglied der Blauen Funken.
Mit der Ernennung verschiedener Funktionsträger ging es weiter im Programm: So wurde heute die Regimentsfahne von Hans Merten, der mit dem Verdienstorden in Bronze geehrt wurde, an Frank Leinert übergeben. Das Amt des Leiter der Inaktiven übernahm Michael Eppenich, der in den Vorstand berufen und zum Leutnant befördert wurde, von Lutz Schade. Schade übernahm im Gegenzug von Prof. Michael Bernecker das Amt des Senatspräsidenten. Für ihre besonderen Verdienste um die Unterstützung des Regimentsappells erhielten Generalpostmeister Ewald Hohe und Generalapotheker Frank Levy jeweils einen Silberbecher mit Namensgravur. Der Kommentar von Korpskommandant Klinnert hierzu, „Jetzt habt ihr die passenden Becher, damit ihr daraus an Rosenmontag auf euren Festwagen kaltes Wasser trinken könnt.“, brachte ihm schallendes Gelächter ein.
Im Sommer des Jahres 2016 führte die Korpstour der Blauen Funken nach Qingdao in China. Dieses Ereignis sollte auch entsprechend auf dem Regimentsappell gewürdigt werden. Für ihre Unterstützung bei der Organisation der Reise im Vorfeld und vor Ort wurden Frau Dr. Qian Li zum Leutnant der Reserve und Herr Staatssekretär a.D. Wilhelm Hecker zum Oberleutnant der Reserve ernannt. Eine ganz besondere Ehre erfuhr Sandra Burrenkopf, Marie der Blauen Funken von 2003 bis 2010, die in Vertretung von Corinna Hambach mit nach China reiste: erstmals bei den Blauen Funken wurde eine Marie außerhalb ihrer aktiven Zeit befördert, in diesem Fall zum Major der Reserve.
Anschließend bedankten sich die Funky Marys für die Beteiligung an der Korpstour mit einem Auftritt auf dem Regimentsappell. Danach wurden Ina Dahlenburg, Yvonne Schönenborn, Tabea Scholdan und Alexandra Eisenkopf zum Leutnant der Reserve sowie Andrea Schönenborn zum Oberleutnant der Reserve ernannt.
Nach der Pause, in der es für die Gäste im Saal traditionell Grünkohl mit Mettwurst und Kasseler gab, zog das Korps der Blauen Funken erneut in den Saal ein. Nach der Darbietung des Mariechentanz kündigte sich eine weitere Überraschung an: Das Kölner Dreigestirn liess es sich an seinem freien Montag nicht nehmen, beim Regimentsappell der Blauen Funken in vollem Ornat vorbeizuschauen. Aber das erste Sessionswochenende für die drei Narrenherrscher hatte seine Spuren hinterlassen: Die Stimme von Jungfrau Stefanie war irgendwo zwischen Hofburg und Gürzenich abhanden gekommen – und Prinz Stefan I. berichtete, dass er in der Nacht von Schüttelfrost geplagt wurde. Trotzdem liessen es sich die drei Tollitäten nicht nehmen, ihr Medley aufzuführen. Auch wenn Jungfrau Stefanie nur als schmückendes Beiwerk fungieren konnte – singen war wirklich nicht drin!
Beim Aufzug des Dreigestirn wurde bekannt, dass Karl-Theo Franken, Adjudant der Kölner Jungfrau, sein Amt nach der Session aufgeben wird. Franken wurde von der Große Junkersdorfer K.G. zum Präsidenten gewählt und möchte sich ausschließlich um sein neues Amt kümmern.
Die Treueorden der Gesellschaft für 10-, 20-, 30- und 40-jährige ununterbrochene Mitgliedschaft (39) wurden nachfolgend verliehen. Darüber hinaus zeichneten die Blauen Funken den Einsatz für die Gesellschaft und die Verdienste der Mitglieder mit der Verleihung der Verdienstmedaillen (10 Verdienstmedaillen und 8 Reiterabzeichen) und den Beförderungen (105) aus.
Ein beachtenswerter und kurzweiliger Regimentsappell fand seinen würdigen Abschluss in einem Zapfenstreich, der von der Kapelle Markus Quodt gemeinsam mit dem Regimentsspielmannzug der Blauen Funken dargeboten wurde. Korpskommandant Thomas Klinnert verabschiedete danach alle Gäste und Mitglieder mit den besten Wünschen für die Session.
(Text: Andreas Klein, mit Material aus der Pressemitteilung der Blauen Funken zum Korpsappell / Video: Kölner Funken Artillerie blau-weiß von 1870 e. V.)
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